Der Betriebsbesuch bei den Vogtlandwerkstätten in Naitschau hat seine bisherige Haltung bestätigt: „Die Debatte um die Inklusion von Behinderten wird leider vordergründig politisch-ideologisch geführt. Der einzelne Betroffene und dessen Bedürfnisse zählen dabei oft nicht wirklich“, beklagte der CDU-Landtagsabgeordnete Volker Emde.
Der Betriebsbesuch bei den Vogtlandwerkstätten in Naitschau hat seine bisherige Haltung bestätigt: „Die Debatte um die Inklusion von Behinderten wird leider vordergründig politisch-ideologisch geführt. Der einzelne Betroffene und dessen Bedürfnisse zählen dabei oft nicht wirklich“, beklagte der CDU-Landtagsabgeordnete Volker Emde im Gespräch mit Geschäftsführer Winfried Borkenhagen. Genau das wäre aber wesentliche Grundlage für entsprechende Gesetze, schließlich gebe es nicht ‚die Behinderung‘, sondern eine Vielzahl an Ausprägungen, die individuelle Lösungen notwendig mache. „Insofern müssen wir zusehen, dass die Behindertenwerkstätten erhalten bleiben“, kritisierte Emde die Pläne der Thüringer Landesregierung, diese abschaffen und die Behinderten einzig im so genannten ersten Arbeitsmarkt integrieren zu wollen. Sein Credo dabei: „Inklusion darf nicht zu Exklusion führen“. In diesem Zusammenhang sehe er allerdings genau die Gefahr.Im Gespräch mit der Geschäftsleitung der Vogtlandwerkstätten sowie dem Werkstattrat als Vertreter der Beschäftigten kam ein weiteres aktuelles Problem zur Sprache. So würde der Gesetzentwurf der Bundesregierung zu Anpassung der Berufsausbildungsbeihilfe den Rahmen sprengen, in dem die Naitschauer Werkstätten mit ihren drei Außenstellen weiter wirtschaftlich arbeiten könnten. Das Grundproblem, so Borkenhagen, sei die Koppelung der Steigerungsabsicht von sage und schreibe 47 Prozent der bisherigen Beihilfe pro Beschäftigten und Monat. Wünschenswert wäre nicht nur eine Entkoppelung vom Grundlohn, sondern grundsätzlich ein einheitliches Entgeltsystem für Behindertenwerkstätten. Diese Problematik, so versprach Emde, werde er zunächst seiner Fraktion in Erfurt vortragen und darauf drängen, dass dies am Ende auch im Bund Gehör findet.